Wer in den Genuß kommt, in den Sommerferien verreisen zu müssen, dem fallen viele Schandtaten ein, um günstig einen Flug zu ergattern. Uns hat es dieses Mal viel Zeit und Kreativität gekostet einen bezahlbaren Flug zu finden. Für unseren Sommerurlaub 2016, beginnend ab den baden-württembergischen Sommerferien, haben wir bereits im Auguts 2015 angefangen zu suchen. Wohlwissend dass AirBerlin, die als einzigste Airline eine Direktverbindung nach Fort Myers anbietet da ihren Flugplan veröffentlicht und die Preise meist stabil bleiben, es aber mit zunehmender Dauer einfach keine Plätze mehr gibt.
Leider war es dieses Mal anders und wir hatten Flugpreise jenseits der 1000 € pro Person. Das war uns zuviel und so suchten wir weiter bis wir eines Tages auf einen Flug bei Travelgenio gestossen sind, der für unseren Geschmack bezahlbar war. Es sollte von Zürich nach London und von dort weiter nach Miami gehen und das für gerade mal 700 € pro Person. Von Zürich aus flog British Airways und ab London dann Virgin Atlantic mit der Boeing 787-800 ( Dreamliner ). Da dieser Flug auf einem Ticket war, dachten wir dass es da keine Probleme geben wird, bis wir in Miami angekommen sind.
Gepäck
In Miami ist es ja schon zur Gewohnheit geworden dass das Gepäck immer sehr spät kommt, unseres kam heute gar nicht. Als wir uns zum Baggage Claim aufmachen spricht uns ein Angestellter an, ob wir Gepäck suchen und wir bejahten das. Der Mitarbeiter bat uns an einen mobilen Tisch an dem er bereits das Papier für die Meldung des Gepäckverlusts vorbereitet hatte. Ihm war bereits bekannt geworden dass unsere beiden Gepäckstücke nicht mitgekommen waren. Soweit ja nicht so schlimm, wir haben ja Klamotten im Haus, aber was machen die Menschen die eine Rundreise direkt am nächsten Morgen starten oder auf eine Kreuzfahrt gehen ?
Klar kann es passieren dass Gepäck nicht mitkommt oder verloren geht aber nicht aus der Begründung die wir von dem Mitarbeiter dann zu hören bekommen. Das ist ein Originalzitat:
Da British Airways keine Kooperation mit Virgin Atlantic hat, muss der Passagier am Umsteigeflughafen sich selbst darum kümmern dass das Gepäck mitgeht.
Das Gepäck wurde in Zürich bis Miami durchgecheckt also gingen wir davon aus, dass wir das Gepäck in Miami entgegennehmen können. Wir denken dass jeder andere genauso vorgegangen wäre.
Lange Rede, kurzer Sinn. Wir düsten ohne Gepäck nach Cape Coral und warteten der Dinge die da kommen. Da Virgin Atlantic jeden Tag nach Miami fliegt gingen wir davon aus, dass spät. nach zwei Tagen das Gepäck da ist. Wir hatten von dem Mitarbeiter zugesagt bekommen und das stand auch auf dem Papier das wir erhalten haben, dass wir pro angebrochene 48 Stunden 80 $ pro Person ausgeben und diese wieder ersetzt bekommen. Das wären bei uns dann 240 $ bei einer Anlieferung am Montag.
Wir mussten trotzdem einige Sachen einkaufen gehen, da wir z.B. für Paul keine Badehosen im Haus hatten da er gerade ja so schnell wächst und es dann keinen Sinn macht für ihn Kleidung im Haus zu lassen. Also gingen wir gleich mal einkaufen.
Als am Montag keine Info und kein Gepäck kam, rief Frank bei der amerikanischen Hotline der Airline an. Die Gespräche werden nach England umgeleitet. Die nette Dame berichtete dass erst am Montag das Gepäck von London mitging und am Montag Abend in Miami ankommt. Wir rechneten mit einer Anlieferung am Dienstag, leider wurde es am Ende dann Mittwoch. Der Fedex-Fahrer hatte die Gepäckstücke in die offene Garage gestellt und kurz geklingelt und war bereits wieder am Fahrzeug als Frank an die Tür kam.
Unglaublich welches Papierwerk an diesen Koffern klebte. Was da an Aufwand dahinter steckt diese Gepäckstücke nachzuliefern wollen wir gar nicht wissen, geschweige denn von den Expresskosten die Fedex an Virgin Atlantic abrechnen.
Nachdem es jetzt zweimal die 48 Stunden waren bis das Gepäck da war, gingen wir davon aus dass wir zweimal 240 $ an Entschädigung von Virgin Atlantic erhalten. Nichts desto trotz haben wir noch während unseres Urlaubs die Belege mit einem Gegenwert von 1017 $ eingereicht. Frechheit siegt, dachten wir.
Noch während unseres Urlaubs am 12.08.2016 haben wir bereits Nachricht vom Kundenservice erhalten dass die volle Summe die wir eingereicht haben auch erhalten werden, das nenne ich mal großzügig.
Anstatt den zugestandenen 480 $ nun 1017 $. Kurze Zeit später kam eine weitere Email mit der Bitte die Kontodaten auf einer extra eingerichteten Webseite zu hinterlegen damit Virgin Atlantic bezahlen kann. Leider bot diese Webseite nur die Eingabe einer amerikanischen oder englischen Bankverbindung. Wir haben das sofort reklamiert und wir harren der Dinge.
Am 01.09.2016 haben wir dann, nach einigen weiteren Emails und eines Telefonanrufs die richtige Webseite zugesandt bekommen auf der auch die deutschen Kontodaten eingetragen werden konnten.
Flugzeugkomfort
Wir waren auf die neue Boeing 787-800 Dreamliner schon gespannt. Im Vergleich zum Airbus A380 ist der Innenraum gefühlt deutlich kleiner und nicht so großzügig. Der Sitzkomfort ist OK, der Sitzabstand auch für Frank mit 1,92 m passabel. Die dimmbaren Fenster sind ein nettes Gimmick, ebenfalls die LED-Beleuchtung der Kabine die Virgin in der Farbe lila hält.
Was aber gar nicht geht und wir auch reklamiert haben ist die Temperatur in der Kabine. Wir haben selten so gefroren trotz T-Shirt, Langarmshirt und Hoodie. Die kostenlose Decke wurde gefühlt von 99 % der Passagiere genutzt. Auf dem Rückflug hat Frank beim Checkin mal die Dame gefragt was denn die Gründe sind für diese kalten Temperaturen. Wir erhalten eine Aussage die wir so gar nicht nachvollziehen können und die wir wie folgt zitieren: Das hat Spargründe beim Kerosin !