Was machen wir in den Pfingstferien ? Es soll mal wieder ein Mix aus Sightseeing und Urlaub werden also haben wir uns für vier Tage in Rom entschieden. Danach fahren wir Richtung Perugia, erkunden die Region Marken ( Grenze zu Umbrien und Toskana ) und weiter an die Ostküste, etwas südlich von Ancona und wieder retour nach Rom.
In Rom waren wir zuletzt 2005, also vor 19 Jahren. Lange ist es her, die Erinnerungen sind nicht mehr ganz frisch. Wir stellen schnell fest, dass sich vieles verändert hat. Die Schlangen an den Hauptattraktionen sind länger, die Wartezeiten irgendetwas zu sehen entsprechend auch.
So entscheiden wir uns, dass wir eine der bekannten Rom-Pässe buchen, die so ziemlich alle Attraktionen abdecken und man für die ein oder andere Attraktion eine Skip-the-Line-Option hat. Das bedeutet, man bucht eine feste Urzeit, kann dann aber die normale Warteschlange umgehen. Vorteil man spart Zeit, Nachteil man ist terminlich sehr start festgelegt.
Aber welchen der vielen Rom-Pässe soll man buchen ? Was ist bei jedem Pass inkludiert und was nicht ? Wie ist es preislich ? Viele Fragen, die man sich durch Recherche beantworten muss. Wir nehmen den Turbopass, da hier die meisten Top-Attraktionen drin sind und wir das beste Paket für unsere Interessen darin gefunden haben.
Tag 1 -- 18.05.2024 -- Anreise
Der Flug mit Lufthansa ging von Stuttgart über München nach Rom. Wir haben diesen Flug gewählt, da der Direktflug ab Stuttgart ca. 150 € pro Person teurer war. Es ist immer wieder erstaunlich wie die Preise in den Ferien aufschlagen.
Das Einchecken am Stuttgarter Flaughafen hat sich in den letzten Jahren massiv geändert. Es sind fast keine Schalter mehr geöffnet, man checkt sein Gepäck am Automaten ein und erhält den Label den man dann selbst am Gepäck befestigt und dann auf ein Förderband legt.
Wir starten um 16.45 Uhr fast pünktlich nach München. Der Flug ist proppevoll, wir müssen sogar das Handgepäck teilweise noch mit aufgeben.
In München haben wir dann zwei Stunden Aufenthalt, die am Ende fas drei Stunden werden, da der Flug aus Berlin mit der Maschine nicht rechtzeitig in München ankommt. Wir starten daher erst gegen 20 Uhr und erreichen Rom-Fumiciono um 21.45 Uhr.
Durch diese Verspätung erwischen wir den letzten Bus, den wir mit unserem Rompass dabei hatten nicht mehr und bestellen uns daher ein Uber Taxi.
Die 30-minütige Fahrt nach Rom-Zentrum ist der erste Vorgeschmack wie die Italiener Auto fahren -- Atemberaubend.
Wir kommen gegen 23 Uhr in unserem Zimmer, direkt hinter dem Piazza Emanuele II an und richten uns noch kurz an, bevor wir den ersten Tag abschließen.
Tag 2 -- 19.05.2024 -- Rom
Der erste Tag in Rom beginnt mit einem tollen Frühstück des Vermieters mit allem was man sich so vorstellen kann. Danach starten wir gestärkt in unseren ersten Sightseeing-Highlights, das Colosseum. Wir haben ein Zeitfenster um 11.15 Uhr durch unseren Rompass erhalten, da hatten wir keine große Wahl.
Da wir aber doch sehr früh am Colosseum sind schauen wir uns zuerst noch den Arco di Constantino (Konstantinsbogen) an. Der ist direkt neben dem Colosseum. Pünktlich um 11 Uhr stehen wir dann am Einlass, die Schlange war bei den Ticketinhabern überschaubar. Nur für Paul müssen wir noch am Schalter 10 im Colosseum ein Karte holen. Warum uns diese nicht vorab per Email zugestellt werden konnte, ist uns schleierhaft, diese ist aber auch für den Palatinhügel und das Forum Romanum gültig, also benötigt man das.
Das Colosseum ist beeindruckend. Wir haben es zuletzt bei unserer Reise 2005 gesehen aber die Menschenmassen die hier hineinströmen sind schon Wahnsinn.
Im Inneren hat man dann verschiedene Möglichkeiten das Colosseum anzuschauen. Die Beschilderung ist leider etwas dürftig und man läuft viele Wege doppelt. Interessant ist auch die App mit den kurzen Erklärungen, die man sich vorab laden kann. Leider nur auf englisch, für Kinder die mitreisen eher suboptimal.
Nach einer guten Stunde sind wir dann überall gewesen, der Underground des Colosseum ist nur mit einer Führung zu sehen, das haben wir dieses Mal nicht gemacht.
Wir gehen direkt weiter auf den Palatinhügel. Hier stehen wir zum ersten Mal ca. 20 Minuten in der Schlange. Das komplette Gelände ist eingezäunt, das war vor 18 Jahren noch nicht so.
Der Palatinhügel bietet aus verschiedenen Winkeln einen tollen Blick aufs Colosseum, auf das Forum Romanum und auf Rom. Wir gehen viele Wege hinauf und wieder hinunter, aber es lohnt sich. Leider ist hier auch die Beschilderung mehr als schlecht.
Vor allem am Ende des Forum Romanum denkt man dass es dann weiter Richtung Vittorio Emanuelle II Denkmal geht aber leider ist das nicht so und man muss wieder ein Stück zurück. Die. Angestellten des Parks wirken auf Fragen meist auch genervt.
Wir machen eine kurze Pause und genießen den ersten Espresso in Rom. Dieses Mal bezahlen wir nur 1 Euro das ist bisher der günstigste den wir in Italien getrunken haben. Das Panino für Paul ist auch sehr gut und wir gehen zufrieden weiter. PS. Wer in Rom sich Getränke unterwegs kauft, ist selbst schuld. Es gibt überall Trinkbrunnen, bei denen man eine mitgebrachten Gefäße auffüllen kann.
Unterwegs schauen wir die ein oder andere Kirche an, bei weit über 900 Kirchen berichten wir hier nur über die sehenswertesten, nämlich die Basilika di Santa Maria in Aracoeli (Heilige Maria vom Himmelsaltar), direkt neben dem Vittorio Emanuelle II Denkmal. Die über 100 Treppenstufen bis zur Kirche schlauchen nachdem jetzt die Sonne herausgekommen und es fast 30° hat. Wir werden aber mit einem tollen Anblick belohnt.
Leider ist der Durchgang zum Vittorio Emanuelle II Denkmal geschlossen worden, so dass man wieder komplett die Treppe hinunter und um das Gebäude herumlaufen muss. Wir werden aber für einen tollen Anblick belohnt. Die Quadrigas rechts und links des riesigen Gebäudes und das Denkmal des Königs sind imposant.
Wir steigen auch hier die vielen Stufen nach oben und werden auch hier für einen tollen Ausblick belohnt. Seit einiger Zeit befindet sich hinter dem Gebäude ein Aufzug der auf das Dach des Gebäudes führt. Die 17 € ( Kinder bis 18 Jahre sind frei -- Stand Mai 2024 ) lohnen sich obwohl diese Summe zuerst abschreckt.
Gegen Abend schauen wir nochmals in der ein oder anderen Gasse nach was hier in Rom geboten wird. Auch das Abendessen entscheiden wir heute pragmatisch nach der aktuellen Position. Zuerst gehen wir aber noch zum Trevi-Brunnen. Mann ist es da voll, das toppt alle heutigen Ereignisse.
Das Abendessen im Comodo Mercato Trevi ist gut. Die Nudeln werden dort selbst gemacht und wir essen Tagliatella Alfredo und Tonarello Cacio e Pepe. Diese Markthalle bietet verschieden Speisen wie Sushi, Nudeln, Pizza und auch amerikanisch. Ein interessantes Konzept.
Gelaufene Kilometer: 16,1 Kilometer
Tag 3 -- 20.05.2024 -- Rom
Leider haben wir nicht damit gerechnet, dass wir heute morgen in Rom kein Taxi bekommen. Liegt es am Feiertag ? An der Anzahl der Touristen ? Wir wissen es nicht und aus diesem Grund erreichen wir heute Morgen leider nicht unseren ersten Termin um 10 Uhr am Piazza Navona. Von dort geht eine City Walking Tour los die wir in unserem Pass dabei haben und kostenlos war.
Dann machen wir eben die Tour selbst und erkunden erstmal den Piazza Navona. Dort befinden sich drei wichtige Bauwerke, die Fontana del Moro, der Neptunbrunnen und in der Mitte die Fontana die quattro Fiumi. Sicherlich auch abends sehenswert.
Weiter geht es mit dem weiteren Highlight, der spanischen Treppe. Diese eigentlich normale Treppe ist wegen seinem Namens so berühmt. Diesen hat sie vom spanischen Konsulat, dass hier mal stand. Am unteren Ende der spanischen Treppe gehen mehrere Straßen in verschiedene Richtungen weg. Hier findet man alle bekannten Labels aus Italien und weiteren Ländern.
Einkaufen gehen wir nicht aber in die Schaufenster schauen wir trotzdem. Auf dem Weg zum Vatikan, kommen wir noch an der Engelsburg vorbei, die scheinbar unterirdisch mit dem Vatikan verbunden ist. Am Petersdom angekommen, sehen wir zuerst die länge Schlange an Touristen, die in den Dom bzw. auf die Kuppel wollen. Die Schlange ist bestimmt 300 Meter lang und dauert sicher 1-2 Stunden.
Wir gehen daher direkt weiter ins Vatikanische Museum, hier haben wir über den Turbopass Tickets für eine bestimmte Einlasszeit vorgebucht. Die Schlange der Touris, die keine Tickets haben ist ellenlang. Wir freuen uns, denn wir dürfen rechts vorbei an dieser Schlange.
Da wir aber etwas zu früh dran sind, lässt uns der Mitarbeiter nicht rein und wir müssen noch warten. In der Zwischenzeit holen wir uns noch ein Panini und trinken einen Espresso.
Wir sind pünktlich um 14.30 Uhr zurück und mischen uns unter die ersten die an der Schlange stehen. Es ist wahnsinnig viel los und wir haben das Gefühl, als werden wir durch das Museum geschoben.
Wir arbeiten uns von Raum zu Raum bis zum Höhepunkt in der Sixtinischen Kapelle. Das Meisterwerk vom Michelangelo ist schon beeindruckend aber leider darf man hier nicht fotografieren. Wir werden nicht nur einmal darauf hingewiesen,
Noch kurz unsere Flaschen am Trinkbrunnen auffüllen und weiter geht es zum Petersdom, also wir dort ankommen sehen wir keine Schlange am Einlass mehr, was für ein Glück. Wir müssen trotzdem durch die Sicherheitskontrolle und noch etwas anstehen bis zum Eingang.
Der Petersdom ist schon gewaltig, die Ausmaße erschlagen einen fast. Wir erkunden alles und wollen am Ende noch auf die Kuppel. Durch einen Zufall kommen wir direkt vor den Zugang zur Kuppel am Aufzug und müssen kein Ticket lösen. Paul läuft die Treppen, wir nehmen den Aufzug bis zur ersten Stufe. Die restlichen ca. 300 Stufen müssen wir trotzdem laufen und die sind mühsam.
Es ist spät, wir sind bis nach 18 Uhr im Vatikanstadt unterwegs. Wir nehmen daher ein Taxi, was in Rom schwer genug ist. Die Uber-App hat sich hier als keine Unterstützung herausgestellt.
Wir lassen uns zum Campo di Fiori fahren, dort gibt es immer Action und viele Lokale. Zuerst trinken wir etwas, hören dem recht gut Sänger, der auf dem Platz singt zu und gehen danach noch Abend essen.
Gelaufene Kilometer: 13,8 Kilometer
Tag 4 -- 21.05.2024 -- Rom
Heute sind wir vorbereitet und verlassen uns nicht auf ein Taxi dass nicht kommt und laufen die zwei km zum Pantheon einfach. Man sieht auf dem Weg immer wieder was interessantes, dass man aus dem Auto nicht sehen würde. Wir haben auch für das Pantheon Tickets mit Fast Entrance gekauft so dass wir ohne lange Schlange drinnen sind. Das Pantheon, dass möglicherweise bereits unter Kaiser Trajan um 114 n. Chr. begonnene und unter Kaiser Hadrian zwischen 125 n. Chr. und 128 n. Chr. fertiggestellte Bauwerk, hatte mehr als 1700 Jahre lang, bezogen auf den Innendurchmesser, die größte Kuppel der Welt. Es gilt als eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike.
De beiden ersten Könige Umberto I und Viktor Emanuel II des Landes Italien sowie der Maler Raffael sind hier begraben.
Nach diesem eindrucksvollen Start in den Tag geht es zu Fuß weiter zur Engelsburg. De Burg wurde ursprünglich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian (117–138 n. Chr.) und seine Nachfolger errichtet und später von verschiedenen Päpsten zur Kastellburg umgebaut.
Ein weiteres Highlight soll die Katakombentour sein, die wir auch im Rompass inkludiert haben. Diese führt zu den Friedhöfen, die zu Zeiten der Römer unterirdisch waren. Wir starten unsere Tour an der Touristation ( Touristinformation ) bei der Piazza Venezia. Wir sind immerhin 37 Teilnehmer und zuerst führt uns die junge Dame einige Meter weiter ausserhalb der pulsierenden Stadt. Warum ? Dort kann ein Bus besser halten und in diesen steigen wir ein. Die kurze Fahr geht etwas ausserhalb der Kernstadt zu den Catacombe San Callisto. Wir werden in Sprachen eingeteilt und schon geht es los. Der Tourguide ist sehr informativ und erklärt die Geschichte sehr gut. Nach 45 Minuten sind wir im Labyrinth durch und wir ersteigern wir die Oberfläche. Tolle Führung und sehr sehr informativ. Die Rückfahrt verspätet sich, da wir auf einen Teilnehmer warten der entschieden hat nicht mit zurück zu fahren. Der Busfahrer holt die verlorene Zeit auf der Strasse wieder herein. Sehr abenteuerlich.
Wir drehen noch eine kleine Runde mit dem Hop on Hop Off Bus, den wir ebenfalls in unserem Rom-Pass dabei haben, nur dass wir unsere Füße etwas schonen können. Wir steigen an der Haltestelle in der Nähe des Trevi-Brunnens aus und laufen in der Gegend umher um auch mal den ein oder anderen Laden zu besuchen.
Am Abend gehen wir dann noch in ein beliebtes Restaurant in dieser Gegend. Auch hier gibt es wieder längere Schlangen vor der Türe, aber wir haben Glück und bekommen nach kurzer Wartezeit einen Tisch.
Gelaufene Kilometer: 13,8 Kilometer
Tag 5 -- 22.05.2024 -- Fahrt
Nach dem Frühstück heisst es Abschied nehmen aus Rom. Wir packen unsere Sachen, frühstücken noch und machen uns auf den Weg zum Bahnhof Termini unseren Mietwagen zu holen.
Auf dem Weg dorthin, machen wir noch einen Abstecher über den Piazza Vittorio Emanuelle II, der direkt einen Block von unserem Wohnort entfernt ist. Es ist der größte Platz in Rom, der wie ein Park angelegt ist.
Am Bahnhof Termini angekommen versuchen wir uns zu orientieren, wir haben zwar eine Adresse für den Mietwagenvermieter aber so leicht findet man das nicht. Das Auto ist dann im Parkhaus, direkt hinter dem Bahnhof abzuholen.
Wir bekommen einen tollen Jeep Compass, obwohl wir nur einen Kleinwagen gebucht haben, tolles Upgrade. Unsere Fahrt führt uns Richtung Landesinnere zu unserem gebuchten Agrarturismo, dass wir nach ca. zwei Stunden Fahrt erreichen. Den Mittag lassen wir am Haus ausklingen.
Tag 6 -- 23.05.2024 -- Assisi / Perugia
Für heute haben wir uns ein interessantes Programm eingeplant, bei dem alle Kinder Hurra schreiben würden. Wir wollen Assisi besichtigen, also Kultur und Geschichte und dann auch noch laufen. Die Fahrt dorthin dauert keine 30 Minuten.
Assisi ist Geburtsort des Hl. Franz von Assisi (auch Hl. Franziskus). Das mittelalterliche Stadtbild mit Stadtmauer und Festungsruine Rocca Maggiore ist noch gut erhalten und wurde im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Mit den Basiliken San Francesco und Santa Chiara, den Grabstätten des Hl. Franziskus und der Hl. Klara ist Assisi ein bedeutender Pilgerort des Christentums.
Als wir dort ankommen, sind wir gefühlt was alleine im Ort, das ändert sich aber nach einiger Zeit, als die ersten Busladungen dort ankommen. Die winkeligen Gäßchen und toll hergerichteten Häuser gefallen uns sehr gut.
Als wir vom Rocca Maggiore wieder retour in die Innenstadt laufen machen wir Halt an einem kleine Idyll mit Blick auf die Umgebung und trinken eine Kleinigkeit. Dieses Cafe heißt Bar Giardino San Lorenzo und dies wollen wir unbedingt erwähnen, da es einen Abstecher wert ist. Insgesamt besichtigen wir noch folgende Highlights: Die Kathedrale von Assisi, die Kirche Santa Maria sopra Minerva, die Kirche Chiesa Nuova, das Amphitheater, die Kirche Santa Maria Maggiore,
Insgesamt ist der Abstecher nach Assisi mehr als lohnenswert auch wenn italienische Landsmänner behaupten, dass Perugia mehr sehenswert ist. Das können wir nicht bestätigen, aber dazu kommen wir jetzt, denn das ist unser nächstes Ziel.
Die Fahrt nach Perugia dauert gerade mal 20 Minuten. Wir parken auf einem öffentlichen Parkhaus, direkt an der Stadtmauer, denn im Stadtkern hat es so gut wie keine Parkplätze. Wir müssen den Schlüssel im Wagen lassen, denn der Mitarbeiter des Parkhaus, parkt die Wagen in mehrere Reihen und das ist abenteuerlich.
Die auf dem Berg liegende Altstadt bietet viele enge Gassen mit Flair und zahlreiche interessante Museen und Kulturdenkmäler. Die Altstadt von Perugia ist nicht nur für ihre historische Architektur bekannt, sondern auch für ihre lebendige Kunstszene. Zahlreiche Galerien, Ateliers und Kunsthandwerksläden prägen das Stadtbild und ziehen Kunstliebhaber aus aller Welt an.
Der Dom bildet den Mittelpunkt des historischen Stadtkerns mit seinem Platz des IV November. Der Arco Etrusco ist das älteste Bauwerk der Stadt und datiert auf ca. 200 Jahre vor Christi Geburt, da waren die Römer am Werk.
Alles in allem hat uns Perugia gut gefallen aber Assisi war da eine andere Hausnummer. Ist halt immer Geschmacksache.
Tag 7 -- 24.05.2024 -- Montepulciano / Orvieto
Heute starten wir eine weitere Tour, aber hier sind zum ersten Mal die Fahrstrecken etwas länger. Wir fahren entlang des Lago di Trasimeno und machen zuerst einmal einen Stop direkt am See um etwas zu Essen und die Lage zu genießen.
Es geht dann weiter immer entlang des Sees bis nach Montepuilciano, das liegt bereits in der Region Toskana. Wir haben also in diesem Urlaub vier Regionen bereist: Latium, Marken, Umbrien und Toskana.
Montepulciano ist eine mittelalterliche Hügelstadt. Die Stadt ist von Weinbergen umgeben und für den Rotwein Vino Nobile bekannt. Der Torre di Pulcinella ist ein Uhrturm. An der Piazza Grande stehen der Palazzo Comunale aus dem 14. Jahrhundert mit einem Turm, der Ausblicke über die umliegende Landschaft bietet, sowie der Duomo. Das sind grob umrissen die Highlights dieser Stadt. Es bietet aber viel mehr, nämlich tolle Ausblicke auf die typische toskanische Landschaft, tolle kleine Gäßchen mit kleinen Geschäften und Restaurants und ein typischer Altstadtflair.
Toll ist auch der Besuch der Cantina Contuzzi mit dem Weinkeller. Pfiffig finden wir auch, dass jede noch so kleine Kneipe einen Aussenbereich anbietet, auch wenn es nur zwei kleine Stühle an einem Tish sind, die aufgrund der Schräge der Straßen an diese Situation angepasst wurde. Uns hat es hier sehr gut gefallen.
Weiter geht die Fahrt etwas südlicher nach Orvieto. Scheinbar ist es eine der schönsten Stadte der Region Umbrien, auf einem Felsplateau gelegen und entweder zu Fuß oder mit einer Rolltreppe erreichbar.
Über die Landesgrenzen Italiens hinaus bekannt ist der Dom von Orvieto im Herzen der Stadt. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert und besitzt eine mit filigranen Flachreliefs und bunten Mosaiken verzierte Fassade.
Bekannt ist die Stadt Orvieto auch für das gleichnamige Weinanbaugebiet, das sie umgibt. Hier an den Hängen der grünen Hügel werden auf 2.500 ha die Traubensorten Trebbiano toscano und Verdello angebaut. Der daraus entstehende Weißwein Orvieto ist einer der bekanntesten italienischen Weine überhaupt.
Die Innenstadt selbst ist sehr belebt und bietet viele kleine Stopps an. Hier essen wir dann auch noch am Piazza del Popollo zu Abend und kommen erst spät wieder an unserer Basis an.
Tag 8 -- 25.05.2024
Unsere Reise geht weiter nach Osten, Richtung Ancona. Auf dem Weg befindet sich aber noch ein Highlight, die Grotte von Frasassi. Sie ist ein Karsthöhlensystem und ist eines der beeindruckendsten Höhlensysteme Italiens. Die Haupthalle der Tropfsteinhöhle ist 200 Meter hoch.
Am Parkplatz lösen wir die Tickets und die Tour geht wenig später mit dem Bus los. Es ist eine kurze Fahrt bis zum Höhleneingang. Touren gibt es leider nur auf italienisch aber es gibt eine App die jeden einzelnen Punkt an denn wir während der Tour anhalten mit einer Erklärung begleitet. Lange Sachen sind angesagt, denn in der Höhle ist es nur 14° warm und 100 % Luftfeuchtigkeit.
Die Tour ist eindrucksvoll, alleine die erste Halle ist so groß, dass der Mailander Dom darin Platz hat. Wir haben schon viele Tropfsteinhöhlen gesehen, aber diese toppt die meisten davon.
Wir machen insgesamt acht Stops, bei denen vieles zur Geologie und auch zur Findung der Höhle erklärt wird. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder am Eingang angelangt und der Bus bringt uns wieder zum Parkplatz
Wir fahren direkt weiter Richtung Osten und halten erneut. Dieses Mal wollen wir den Ort Jesi anschauen. Das Städtchen Jesi, in der Region Marken und der Provinz Ancona, ist vor allem für seine historische Stadtmauer (Mura di Jesi) berühmt. Geschichtsinteressierten ist es aber auch als Geburtsort Kaiser Friedrich II von Hohenstaufen bekannt.
Jesi ist aber nicht nur für seine historischen Bauwerke sondern auch für den Anbaus des Weißweins Verdicchio dei Castelli di Jesi, der auf den Hügeln entlang des Flusses Esino angebaut wird, bekannt.
Wir fahren weiter, lassen Ancona hinter uns wir wir an unserem Ziel für die nächsten fünf Tage, dem Moresco Agritourismo ankommen.
Tag 9 -- 26.05.2024
Zuerst einmal orientieren wir uns heute morgen. Das Frühstück bekommen wir am Poolbereich serviert. Es gibt nicht die große Auswahl, aber es ist sehr lecker. Das Agritourismo hat eine tolle Lage, direkt zwischen Olivenhainen und in Hügel gesäumt. Die Zimmer sind sehr gut ausgestattet und groß genug für 3-4 Personen. Es gibt auch Zimmer mit zwei Schlafzimmer.
Einen Spa-Bereich gibt es auch und ein Restaurant, dass aber oft für Veranstaltungen genutzt wird. Wir haben zwei Terrassen, die eine Richtung Hügel, die andere Richtung Innenseite zum Pool.
Was es in näherer Umgebung nicht gibt, sind Restaurants, da muss man gut und gerne 10 km fahren.
Wir verbringen den Vormittag am Haus, auf den bequemen Liegen. Am Nachmittag brechen wir Richtung Strand auf. Im Vorfeld haben wir zwei Strandabschnitte uns ausgesucht, die wir anschauen wollen. Heute geht es nach Cupra Marittima, etwas südlich unseres Wohnorts.
Der Strand ist fast nicht besucht, die meisten Bagnos, die hier Chalets heißen, haben noch nicht geöffnet. Alles fühlt sich noch an wie im Winterschlaf. Wir kommen mit einigen Touristen ins Gespräch und bekommen mit dass immer mehr Touristen in der Region Marken Urlaub machen, da die Toskana zu teuer geworden ist und es hier auch alles gibt, nur günstiger.
Am Abend haben wir noch etwas zu erledigen. Kurze Vorgeschichte dazu:
Seit zwei Tagen haben wir in unserem Jeep Compass die Meldung „Def low -- refill soon“. Wir haben schon alles gecheckt, Wischwasser, Öl, Luftdruck der Reifen und weiteres aber werden nicht fündig bzw. alles ist noch ausreichend vorhanden. Auch das Handbuch gibt keine Info über das Symbol dass wir im Display zu sehen bekommen. Deshalb nutzen wir Google und siehe da, wir bekommen Auskunft.
Es handelt es dabei um das Fehlen von Adblue, ein Zusatzstoff, der bei Euro-6 Diesel zum Treibstoff gemischt wird. Pro 1000 km verbraucht das Auto ca. 1 Liter dieses Mittels. Aber woher bekommen wir das Mittel ? Tankstellen wie wir sie kennen gibt es in Italien nicht. Die meisten Tankstellen haben keinen Shop mehr sondern man bezahlt über die Karte. Wo gibt es also diesen „Wunderstoff“ ? Zum einen gibt es diese teilweise an Tankstellen, wie den Treibstoff aus einer Pistole, aber solch eine Tankstelle gibt es im Umkreis von 50 Kilometer nicht.
Eine weitere Googlesuche ergibt dass es auch in Baumärkten oder guten Supermärkten gibt. Wahnsinn, was man hier aufwenden muss um diesen Wunderstoff zu bekommen.
Das Problem ist, wenn man diesen Stoff nicht nachfüllt springt der Motor irgendwann nicht mehr an, also gehen wir ihn lieber kaufen.
Tag 10 -- 27.05.2024
Heute soll es richtig tolles Wetter geben, also bleiben wir erstmal eine Zeit am Pool, nutzen die Sonne aus. Wir sind alleine und entspannen etwas, die letzten Tage waren anstrengend und die Füße brennen etwas.
Am frühen Nachmittag packen wir unsere Sachen und fahren Richtung Strand. Es ist nicht ganz so einfach hier einen passenden Platz zu finden, da nicht jeder Strandabschnitt erschlossen ist. Überraschend ist auch, dass der Zug direkt an der Küste entlang fährt und häufig den Strand vom Ort trennt. Ein ungewohntes Bild. Ungewohnt ist auch, dass viele Strandteile nur über einen Tunnel unterhalb des Gleises erreichbar ist. Warum hat man diese Zugstrecke hierher verlegt ? Für Touristen nicht gerade einladend.
Am Strand sind wir nahezu alleine, die Bagniobesitzer bauen gerade erst auf. Es ist wenig los, auch in den Restaurants. Am kompletten Strand sind Wellenbrecher aufgebaut, so dass der Strandbereich sehr flach und ruhig ist. Auch das Wasser ist hier einige Grad wärmer als hinter den Wellenbrecher.
Wir verbringen einige Stunden hier am Strand, bis dieser sich komplett geleert hat. Wir gehen in eines der Strandlokale, in dem wir alleine sitzen und genießen einen Spritz der hier nur 5 € kostet.
Alles in allem, war dieser Strandabschnitt am schönsten, hier ist es sicher ab Juli voller. Natürlich ist der Unterschied etwa zu der Toskana oder auch Apulien deutlich zu erkennen. Die Menschen hier sind auf riesige Touristenanstürme nicht vorbereitet, da es diese aktuell nicht gibt. Hier sind zu 95 % Italiener die Urlaub machen.
Am Abend genießen wir noch einen Hamburger in einem amerikanischen Restaurant. Etwas Abwechslung muss sein, nur Pasta und Pizza ist mit der Zeit langweilig und Fisch finden wir hier leider sehr wenig.
Tag 11 -- 28.05.2024
So, für heute ist ein weiterer Tag Bildungsurlaub angesetzt. Wir fahren in das 50 km entfernte Loreto, aber nicht auf der Autobahn sondern entlang der Küste auf der SS16 Adriatica.
Warum fahren wir nach Loreto ?
Nach dem Petersdom in Rom ist Loreto der zweitwichtigste Wallfahrtsort in Italien und einer der wichtigsten der katholischen Welt. Die Basilika vom Heiligen Haus beinhaltet die Santa Casa, der Legende nach das Heilige Haus von Nazareth, in dem Maria aufwuchs und die Verkündigung des Herrn empfing. Es soll von Engeln nach Loreto getragen worden sein.
Für alle die sich nichts darunter vorstellen können, hier die kurze Erklärung unsererseits: Die Basilica ist eine der meistbesuchten Kirchen der Welt. Die Pilger reisen extra hierher um das Haus Marias zu besichtigen und dort zu beten. Wir wollen uns dies ebenfalls anschauen und sind sehr überrascht, wieviel hier los ist.
Der Ort selbst ist überschaubar klein und man kommt inkl. der Basilica in zwei Stunden gut durch. Für uns war es sehr interessant und wir können diesen Abstecher jedem empfehlen.
Nachdem wir noch etwas Zeit haben, entscheiden wir uns nach Ancona, die Hauptstadt der Marken zu fahren. Die Fahrt dauert keine 30 Minuten. Ancona ist eine Hafenstadt, mit Schiffsbau und Fährverkehr. Das sieht man dieser Stadt auch an, die nicht sehr gepflegt ist. Die Haupteinkaufsstraße ist sehenswert, der Dom ebenfalls aber dann war es das für uns auch schon. Vieles ist nicht für Touristen vorbereitet, es gibt ob keine Wegweiser und Gebäude die eigentlich schön sind werden nicht gepflegt. Sehr schade.
Nachdem wir in Ancona kein Restaurant im Stadtzentrum gefunden haben, was uns anspricht, fahren wir wieder retour und testen heute einen Tipp des Vermieters und wir werden nicht enttäuscht.
Tag 12 -- 29.05.2024
Der letzte Tag wurde als Haustag geplant, einzelne Personen dieser Reisegruppe hatten nun keine Lust mehr sich außer Haus zu bewegen. Wir flaggen uns auf die Loungeecke hinter dem Haus. Die Wettervorhersage war durchwachsen aber es schien doch deutlich öfters die Sonne als gedacht. Am frühen Nachmittag entscheiden wir uns doch mit 2:1 Stimmen eine kurze Runde in die umliegenden Berge zu fahren um die Gegend etwas zu erkunden. Die Fahrt führt uns immer wieder an tolle Ausblicke in die umliegenden Täler und Weinhändler, die hier im Hinterland ihre Produkte verkaufen.
Wir haben einen Tipp erhalten, dass in Ripatransone, unweit unseres Standorts die engste Gasse Italiens zu finden ist also haben wir dieses Ziel für heute angepeilt.
Die „Stadt“ selbst, liegt wie viele hier, auf einem Hügel. Als wir dort ankommen, fällt uns auf, dass hier mehr zu sehen ist als die engste Gasse. Es ist alles sehr gut ausgeschildert und an jedem sehenswerten Haus ist ein Schild mit einer Erklärung. Einfach toll gemacht und das hätten wir uns in anderen Orten auch gewünscht.
Nach einer kurzen Stippvisite dieser Highlights kommen wir dann zum eigentlichen Highlights die engste Gasse Italiens. Ob das so ist, das haben wir nicht im Guiness Buch nachgeschaut.
Wir kehren am frühen Abend zurück und machen es uns ein weiteres Mal am Haus gemütlich, bevor wir zum letzten Abendessen gehen. Leider hat unser Favoriten-Restaurant heute zu und wir probieren etwas anderes in der Stadt.
Wir haben ein Restaurant gefunden, dass allerlei Pizzen anbietet, die aber auch in Stücken angeboten werden. Bezahlt wird am Ende per Kilogrammpreis und je nach Belag ist der Preis unterschiedlich zwischen 10 und 34 €.
Man kann auch selbst eine Pizza aus der Auswahl bestellen aber alle Kunden die in das Lokal kommen, nehmen aus der Auswahl, die gerade fertig geworden ist. Wir machen das ebenso. Eine spannende Geschichte und es schmeckt sehr gut.
Tag 13 -- 30.05.2024
Heute morgen ist die Rückfahrt nach Rom auf dem Zettel. Google Maps sagt 3 Stunden als fahren wir kurz vor acht weg.
Die Fahrt verläuft problemlos, kein Stau, kein Problem und so sind wir kurz vor 11 Uhr am Car Rental Return Parkhaus, dass direkt am Flughafenterminal 1 angedockt ist.
Wir sind kurz nach 11 Uhr am Gate und geben unser Gepäck ab, eingecheckt haben wir schon vorab.
Wir starten mit Verspätung aus Rom, landen aber sehr pünktlich in München. Da im selben Termin weiterfliegen ist die Umsteigezeit von 45 Minuten kein großes Problem und wir sind noch vor dem Boarding am Gate.
Der Weiterflug dauert 30 Minuten. Ankunft überpünktlich in Stuttgart. Das Gepäck hat es leider durch die kurze Umsteigezeit in München nicht geschafft. Was gut ist, wir erhalten bereits nach Ankunft in Stuttgart eine SMS dass wir das Gepäck mit dem nächsten Flieger am selben Abend noch nach Stuttgart bekommen und können dann entscheiden ob wir es abholen oder liefern lassen wollen. Toller Service. Ende des Reiseberichts.
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