Niemand ist frei von Vorurteilen, auch Vielreisende aus Berufung nicht. So steht in vielen USA-Reiseführern, dass in Nordamerika Nacktbaden verboten sei. Falsch! Wir stellen zehn Reisemythen vor.
Haulover Beach – so heißt der Strandabschnitt im Norden Miamis, wo sich Anhänger der Freikörperkultur ungestraft im Adamskostüm präsentieren dürfen. Sie dürfen! Sie müssen aber nicht, weshalb FKK auf Amerikanisch auch unter “clothing optional” firmiert.
Wer noch immer nicht von seinen Vorurteilen lassen will und nun denkt, dass der Haulover Beach bestimmt ganz abseitig liegt, irgendwie abgeschirmt und mit einem Schmuddel-Image behaftet sei, kann sich auf dem Reiseportal Tripadvisor leicht eines Besseren belehren lassen: Denn von 802 Bewertungen fallen immerhin 735 in die Kategorie “ausgezeichnet” und “sehr gut”, während der Strand in nur 18 Bewertungen als “mangelhaft” und “ungenügend” gerügt wird.
Ein FKK-Strand macht aus den USA zwar noch kein Paradies für Naturisten, den Amerikanern aber unisono Prüderie zu unterstellen, ist ebenfalls nicht haltbar. So gibt es in den USA schon seit 1931 die American Association for Nude Recreation (amerikanische FKK-Vereinigung), die 50.000 Mitglieder zählt und 267 Klubs, Resorts und Campingplätze unter ihrem Dach vereint. Zum Vergleich: Frankreich, das in punkto organisierter Freikörperkultur führend in Europa ist, kommt nur auf rund 100 FKK-Einrichtungen.
Zehn Ach-so-Momente
Wenn Sie jetzt gerade “Ach so” murmeln, ist Ihr Vorurteil, was amerikanische Prüderie angeht, vielleicht doch etwas ins Wanken geraten. Deutsche scheinen auf ihren Reisen um die Welt übrigens viele solcher Ach-so-Momente zu haben. Anders ist es kaum zu erklären, dass “Ach so” zu den deutschen Lehnwörtern gehören, die aktuell in anderen Sprachen Eingang finden, beispielsweise im Libanon. Wie in Deutschland sagt man dort “Ach so”, wenn man ausdrücken will, dass man etwas verstanden hat.