Versteckte Einkaufsparadiese, nackte Männer auf dem Hochhaus: Auf einer SMS-Schnitzeljagd entdecken New-York-Touristen ungewöhnliche Details der Großstadt -- und kommen leicht mit Einheimischen ins Gespräch.
Los geht’s mit Buchstabensuppe: NYTGREGULAR. Dieser Code kam per Mail vom Veranstalter und muss nun per SMS dorthin zurückgeschickt werden, um Stray Bootszu starten. “Streunende Stiefel”, so heißt die erste digitale Schnitzeljagd in Manhattan und auch die Zwei-Mann-Firma ihrer Erfinder Avi und Scott.
Sekunden später surrt das Handy, eine Nachricht mit der Spielbeschreibung ist da: Ein Stadtviertel sollen wir für unsere Stray-Boots-Tour aussuchen, bekommen dann nach und nach 32 Fragen aufs Handy, müssen sie per SMS beantworten und erspielen damit Punkte -- 20 für schwere Aufgaben, 10 für leichte. Punktabzug gibt es, wenn die Antwort nicht gleich im ersten Anlauf richtig ist oder Hilfs-Hinweise angefordert werden. Endlich mal eine Spielanleitung, die nicht so kompliziert ist wie die Gebrauchsanweisung eines Videorecorders.
Einige der von Stray Boots angebotenen Schnitzeljagdzonen wie “Times Square” oder “Wall Street” erscheinen uns zu ausgetreten, wir wollen während der Tour etwas Neues entdecken und wählen “Flatiron District & Union Square”, also das Viertel rund um den berühmten, dreieckigen Wolkenkratzer in Bügeleisenform.
Erste Aufgabe: An der Südwestseite des Union Square, einem Platz mit Park, Flohmarkt und reichlich Denkmälern sollen wir einen Mann suchen, der im 20. Jahrhundert lebte. Die Kinder stürzen gleich auf den Erstbesten los, Abraham Lincoln. Nein, der war’s eindeutig nicht, und der auf dem Pferd gegenüber -- George Washington -- auch nicht. Mahatma Gandhi, auf einen Sockel gestellt, ist der Gesuchte. Wir schicken seinen Namen per SMS an “Stray Boots”. “Well done” kommt postwendend als Bestätigung für die richtige Lösung. Warum die New Yorker ihm ein Denkmal setzten und was er genau mit der Stadt zu tun hat, steht leider nicht in der Nachricht.
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